Sex sells für Onlinebetrüger
Die unendlichen Weiten des Internets führen immer wieder neue und alte Möglichkeiten zutage, ahnungslosen Usern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Besonders beliebt: Sex-Abo-Fallen, bei denen ein Klick vom Handy auf ein Werbebanner bereits ausreicht, um in die Hinterstuben der Sex-Abo-Betrüger zu kommen. Wir sagen Ihnen, wie Sie sich effektiv vor solchen Abo-Fallen schützen und an wen Sie sich wenden können, wenn es doch einmal zu spät ist.
Es ist nur ein Klick. In der Regel zeigen die Werbebanner besonders reizvolle Angebote oder zeigen gleich pikante Bilder. Von der Neugier angestachelt, klickt der ahnungslose User auf das Bild und landet kurz darauf auf einer Sexfilmseite. Soweit, so schlecht, denn auch wenn Sie die Seite direkt wieder schließen, sind Sie bereits im Sog der Sex-Abo-Betrüger gelandet. Es dauert nicht lange, bis Ihnen eine Handyrechnung ins Haus flattert, auf der die Schweizer Firmen PayPay AG und Obligo AG Zahlungen für ein abgeschlossenes Sex-Abo bei der Pulsira Limited einfordern.
Die Firmen sind keine Unbekannte im Bereich des Internetbetrugs. Die Zeitschrift „Espresso“ berichtete bereits zwei Mal über PayPay und die Pulsira. Besonders brisant: Die Opfer haben laut eigenen Aussagen nie eine Pornoseite besucht oder, falls der Besuch einer solchen Seite doch stattgefunden hat, waren Bestandteile eines Vertrags bzw. eines Abos nie ersichtlich.
Aufgrund vermehrter Probleme mit den Anbietern, hat der „Tages-Anzeiger“ die Swisscom gebeten, den Fall zu analysieren. Swisscom entdeckte dabei, dass der Mehrwertanbieter VAS Tools AG aus dem Kanton Schwyz Handynummern abgreifen konnte, selbstverständlich missbräuchlich. Daraufhin ließ Swisscom den Zugang der VAS-Tools augenblicklich sperren und kündigte den Vertrag mit der VAS Tools AG. Darüber hinaus prüfe die Swisscom auch rechtliche Schritte, wie der Swisscom-Mediensprecher Olaf Schulze bekannt gab.
Der „Tages-Anzeiger“ berichtete, dass ein mysteriöses Callcenter an die Telefonnummern aus den VAS Tools gekommen sein muss. Die vom Tages-Anzeiger beauftragte Testperson wurde, zwei Tage nachdem sie auf den Banner geklickt hatte, von diesem Callcenter angerufen und nach Adressdaten gefragt. Man wolle gerne einmal für einen Krankenkassenprämienvergleich vorbei kommen.
Schützen Sie sich vor solchen und anderen Fallen im Internet, indem Sie unser „Top3-Tipps gegen Internetbetrüge“ beachten:
- 1. Geben Sie niemals irgendjemanden Ihre Adressdaten am Telefon durch. Genauso wenig sollten Sie Zahlungsdaten oder andere persönliche Daten preisgeben. Werden Sie vor allem dann misstrauisch, wenn es sich um Anrufe handelt, die Sie nicht selbst initiiert haben. Werden Sie also aus heiterem Himmel angerufen, legen Sie am Besten direkt wieder auf, sobald Sie ein schlechtes Gefühl haben.
- 2. Lassen Sie sich von bunten, blinkenden und einladenden Angeboten unbekannter Marken oder Firmen nicht blenden! Die meisten Angebote sind nur dafür da, um Sie auf die entsprechende Seite zu locken. Seien Sie wachsam und hören Sie auf Ihr Bauchgefühl.
- 3. Holen Sie sich Hilfe, wenn Sie trotz aller Vorsicht einen Betrag auf Ihrer Handyrechnung finden, mit dem Sie nichts anfangen können. Dasselbe gilt übrigens auch für Zahlungen auf Ihren Bankkontoauszügen.
Beachten Sie vor allem, dass der gesamte Sex-Bereich im Internet immer mit Kosten verbunden ist. Niemand wird Ihnen anrüchige Bilder aus Nächstenliebe schenken, sondern alle Anbieter von Erotik-Chats, -hotlines oder ähnlichen Angeboten sind einzig und allein darauf ausgelegt, Ihr Geld zu bekommen.
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Den Anruf auf keinen Fall entgegennehmen!