Die Kinderhände bei der iPhone-Herstellung
Die Produkte von Apple sind legendär werden gehyped, nicht selten übernachten Apple-Freaks vor der Veröffentlichung neuer Gadgets vor den Apple-Stores. Apple steht für Innovation, Zeitgeist und ein harmonisches Miteinander. Das genau diese Maßstäbe jedoch bei der Produktion der iPhones überhaupt nicht zum Tragen kommen, haben Undercover-Reporter von BBC herausgefunden. Was Sie über die Arbeitsbedingungen von Apple wissen sollten und wer Ihr iPhone zusammengebaut hat, lesen Sie hier.
Wer sich auf die Spuren des iPhone begibt, der muss weit reisen. Produktionsstätten gibt es vorwiegend in China, während die Rohstofflieferaten in Indonesien zu finden sind. Apple arbeitet in China mit Pegatron zusammen. Die Firma, deren Name ein wenig klingt, als sei sie aus einem Transformers-Film geklaut, gehört zu den größten Zulieferern in China und betont immer wieder, dass Mitarbeiter das höchste Gut seien und man sich für das Wohlergehen und die Sicherheit der Mitarbeiter einsetze. Auch Apple lässt dieses Statement in regelmäßigen Abständen bekannt geben.
Die Reporter der BBC haben jedoch ein Bild von der Realität bekommen, dass in keinster Weise mit den obigen Aussagen zusammenpasst. In Shanghai findet das Wohlbefinden der Mitarbeiter kein großes Interesse. Nach langen, zwölfstündigen Schichten können sich Fließbandmitarbeiter kaum noch auf den Beinen halten. Sie arbeiten 18 Tage lang am Stück, 12 Stunden täglich und wer einschläft, ist seinen Job sofort los. Übrigens auch derjenige, der keine freiwilligen Überstunden leisten will. Manch ein Arbeiter schafft es nach seiner Schicht nicht einmal mehr zu essen.
Bereits 2010 wurde über die schlechten Arbeitsbedingungen der Apple-Zulieferer öffentlichkeitswirksam berichtet, nicht zuletzt wegen des Selbstmordes von 14 Arbeitern. Apple zeigte sich bestürzt und versprach, die Rechte der Arbeiter bei den Zulieferern entscheidend zu verbessern. Leider scheinen die Versprechungen vier Jahre nach dem Vorfall noch immer nicht eingehalten worden zu sein.
Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch in den Zinn-Minen in Indonesien ab. Hier bergen Arbeiter unter teils lebensgefährlichen Bedingungen das begehrte Zinn – ein wichtiger Rohstoff bei der Herstellung der iPhones. Immer wieder müssen die Arbeiter in Indonesien vor Schlamm- oder Sandlawinen flüchten. Kinder graben zum Teil nur mit ihren Händen nach dem Zinn und brechen immer wieder erschöpft zusammen. Offiziell heißt es, dass die legalen Zinnlieferanten in regelmäßigen Abständen von Apple kontrolliert werden. Die Realität sieht jedoch anders aus, denn laut einem Mitarbeiter einer Schmelzerei ist es oft gar nicht möglich festzustellen, welche Zinnmine legal und welche illegal ist. Zu groß ist die Anzahl der kleinen und großen Minen und so bleibt es bei gefährlichen Arbeitsbedingungen für Groß und Klein.
Während Apple sich immer wieder als das moderne, weltoffene und tolerante Unternehmen präsentiert, haben die BBC-Reporter die wirklichen Misstände und dunklen Abgründe des Unternehmens deutlich gemacht. Fraglich bleibt natürlich, inwieweit der Bericht der BBC den Verbraucher wirklich erreicht. Letztenendes zählt für den Verbraucher nur das neueste, modernste iPhone. Wo die Einzelteile herkommen oder das Kinderhände an dem iPhone mitgearbeitet haben, das wird im Glanz des Apple-Hypes gerne vergessen.
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