Adblocker-Brille bietet Bannerblindheit im realen Leben
Werbefrei durch das Leben gehen? Mit einer speziellen Brille kann das bald möglich sein! Vier Studenten aus Philadelphia haben eine Brille erfunden, die Werbeanzeigen im realen Leben einfach verpixelt. Übernommen wurde das Prinzip von den bekannten AdBlockern aus dem Internet.
Ob an der Litfasssäule, auf dem Kaffeebecher, an der Bushaltestelle oder auf Plakaten – unsere Gesellschaft ist bereits jetzt voll gepackt mit Werbung. Von überall sehen uns Models mit strahlend weißen Zähnen an und wollen uns die neuesten Haarfärbemittel oder das allerneuste Smartphone schmackhaft machen. Findige Firmen finden immer neue Produkte, auf die man die eigene Werbung bringen kann und so ist es mittlerweile Standard, dass der Kaffeebecher mit Werbung versehen ist, der Kalender vom Hersteller der gekauften Matratzen berichtet oder das jedes Feuerzeug mit einer anderen Werbung erstrahlt.
Vier Studenten aus Philadelphia haben sich unter der Leitung von Jonathan Dubin genau dieses Problems angenommen: Unter dem Namen „Brand Killer“ entwickelten die Studenten eine Brille, die in Echtzeit bekannte Markenlogos mit einem Wischeffekt überdeckt und somit den Werbeeffekt vernichtet. Das Prinzip kennen Sie sicherlich bereits aus dem Internet: Mittlerweile sollen über 80 % der Internetuser einen AdBlocker im Browser integriert haben, um zu verhindern, dass lästiger Layer oder PopUps auftauchen. Durch AdBlocker verlieren Webseiten mehrstellige Einnahmen, da der User überhaupt nicht erst in der Lage ist, auf Werbung zu klicken. Die aktuelle Entwicklung sieht sogar vor, dass Werbetreibende die AdBlocker dafür bezahlen, von dem Block ausgenommen zu werden.
Der Prototyp von „Brand Killer“ erinnert an eine „Oculus-Rift“-Brille mit einem 7“-Display. Die Programmiersprachen Python und OpenCV ermöglichten es den Studenten, einen Algorhithmus zu entwickeln, der Logos und Schriftzüge bekannter Marken selbstständig erkennt und direkt überdeckt. In ihrem Video zeigen die Studenten, wie die Brille und der Blick durch den Prototypen aussieht:
Aktuell sieht der Prototyp von „Brand Killer“ noch sehr nach Marke Eigenbau aus und wird so sicherlich nicht in die Läden kommen. Aber kein Wunder: Die Brille entstand innerhalb von nur 36 Stunden und bevor Jonathan Dubin und seine drei Kommilitionen mit der Brille beim größten Studenten-Hackathon der USA antrat, wurde noch schnell unterwegs eine Webcam gekauft. Eine beeindruckende Leistung, die die Studenten vollbracht haben.
Dennoch wird es interessant sein zu wissen, ob und inwieweit die Werbeindustrie die Brille überhaupt auf den Markt kommen lässt.
Spinnt man die Idee weiter, so könnte das Prinzip der Brille natürlich auch dazu genutzt werden, werbenden Firmen gegen einen Betrag zu ermöglichen, von der Ausblendung ausgenommen zu werden. Fraglich jedoch, ob Konsumenten, die eigentlich eine Werbefreiheit anstreben, sich dann noch für das Produkt interessieren.
Fazit: „Brand Killer“ ist eine interessante Idee, die durchaus ausbaufähig ist. Findet man die richtige Zielgruppe für das Produkt und auch die richtigen Geldgeber, so könnte die Brille durchaus in den nächsten 10 Jahren interessant werden. Große Vorraussetzung ist natürlich, dass sich das Design grundlegend weiter verbessert und die Brille als Ergänzung im Alltag aufgenommen wird.
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